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Zurück zum Ursprung – Warum Naturerfahrung der Schlüssel zu guter Führung und echter Selbstfürsorge ist

  • info941976
  • 15. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

Vier Tage Berghütte, 1.700 Meter über dem Alltag.

Kein Internet. Kein Telefonnetz. Kein warmes Wasser aus der Leitung. Nur das leise Knacken des Ofens, der Duft von Holz, das Rauschen des Windes. Anfangs war da die Leere, das Gefühl, etwas zu verpassen. Dann – fast unmerklich – trat sie ein: eine tiefe Ruhe. Dankbarkeit für das Einfache. Und ganz nebenbei sprudelten Ideen, klar und kraftvoll wie eine Bergquelle.


Einer dieser Momente, der sich eingebrannt hat: das Eintauchen in den eiskalten Bach, der direkt aus den Bergen kam. Das Wasser glasklar, frisch, prickelnd auf der Haut. Ein Schock für Sekunden – und dann ein Erwachen. Jede Faser des Körpers vibriert, jede Zelle ist plötzlich hellwach. Der Atem, zuerst kurz und hastig, findet seinen Rhythmus und führt mich sanft in die Ruhe. Als würde der Fluss nicht nur den Körper erfrischen, sondern auch Gedanken, Sorgen und Müdigkeit mit sich tragen.


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Diese Erfahrung ist kein Einzelfall. Wissenschaftlich belegt und in der Praxis spürbar: Naturerfahrungen wirken wie ein Reset für Körper, Geist und Führungskompetenz.



Die Natur als Resonanzraum für Führung

Die Natur ist mehr als eine schöne Kulisse. Sie ist Lehrmeisterin, Spiegel und Resonanzraum. Ihre Rhythmen sind klar, ihre Prozesse transparent: Wachstum geschieht Schritt für Schritt, Anpassung ist Teil des Überlebens. Wer als Führungskraft im „Natural Leadership“ denkt, kann genau hier lernen – Geduld, Klarheit, Anpassungsfähigkeit und den Mut zum Loslassen.

Studien bestätigen: Schon kurze Aufenthalte im Grünen senken das Stresshormon Cortisol, regulieren Puls und Blutdruck und fördern die Regeneration der Aufmerksamkeit. Die Aktivität des Parasympathikus – unser körpereigenes Entspannungssystem – steigt, während Anspannung abfällt.

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Waldbaden & Naturcoaching – mehr als Wellness

Das japanische „Shinrin Yoku“ – Waldbaden – ist längst nicht mehr nur ein Wellnesstrend. Forschungen zeigen, dass Bäume Phytonzide aussenden – aromatische Stoffe, die unser Immunsystem messbar stärken. Diese Effekte halten laut Studien oft Wochen an. Gleichzeitig steigern Waldaufenthalte das Selbstwertgefühl und reduzieren Ängste.

Naturcoaching nutzt diese Effekte gezielt für persönliche Entwicklung und Leadership. Spaziergänge mit bewusst gewählten Routen – etwa mit Fernsicht für Visionen oder an einem Fluss für „Fluss im Leben“ – ermöglichen neue Perspektiven, Klarheit und lösungsorientiertes Denken.



Selbstfürsorge: Lektionen vom „Erfolgsunternehmen Natur“

Bäume verschwenden keine Energie, um im Winter zu wachsen. Flüsse suchen den leichtesten Weg. Tiere passen Strategien flexibel an die Bedingungen an. Diese Prinzipien sind übertragbar: Wer im Alltag Selbstfürsorge lebt, steigert langfristig Leistungsfähigkeit, Kreativität und Gesundheit – und schützt vor Erschöpfung.

Meine eigene Erfahrung ist deutlich: In einer Zeit von Dauerstress und Überlastung war die Natur mein Anker. Lange Spaziergänge, Gipfelwanderungen und das Lauschen auf Wind und Wasser halfen mir, wieder klar zu sehen, Grenzen zu setzen und Lebensfreude zurückzugewinnen.


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Natur in den Arbeitsalltag holen

Nicht jede Führungskraft kann vormittags in den Wald verschwinden. Doch Naturverbindung lässt sich auch in Städten und Büros etablieren:

  • Biophiles Design: Pflanzenwände, Naturmaterialien, Wasserklänge und Tageslichtlampen steigern Wohlbefinden und Kreativität.

  • Mikro-Naturpausen: 40 Sekunden Blick auf Naturbilder oder Vogelstimmen senken nachweislich den Stresspegel.

  • Outdoor-Meetings: Walk-and-Talk im Park statt Sitzung im Konferenzraum fördert Kommunikation und Problemlösefähigkeit.

Studien zeigen: Arbeitsplätze mit Pflanzen steigern die Produktivität um bis zu 15 %, reduzieren Kranktage und verbessern die Reaktionsgeschwindigkeit der Mitarbeitenden.


Führung mit Weitblick – und Wurzeln

Natural Leadership ist kein Buzzword, sondern eine Haltung. Es bedeutet, so mit sich selbst im Einklang zu sein, dass man andere klar, empathisch und nachhaltig führen kann.Die Natur ist dafür ein unerschöpflicher Trainingsraum: Sie erinnert uns daran, dass Wachstum Zeit braucht, dass Rückzug kein Rückschritt ist und dass wir – wie sie – in Rhythmen und Zyklen leben.

Und vielleicht ist ihr größtes Geschenk gar nicht der Sauerstoff oder die Stille, sondern die Erinnerung daran, dass wir selbst Natur sind – und uns deshalb in ihr so sehr zuhause fühlen.


Quellen: Dienemann, K. (2017). Mit der Natur coachen u. Natur als Medium im Coaching. Coaching Magazin, 4/2017.

Rieder, R. (2021). Diplomarbeit Naturmentaltraining.

Park, B.-J. et al. (2010). The physiological effects of Shinrin-yoku (taking in the forest atmosphere). Environmental

Health and Preventive Medicine.

 
 
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