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Wertschätzung statt Opferrolle: So gestaltest du aktiv deine Arbeitswelt

  • Autorenbild: Manuela Egger
    Manuela Egger
  • 11. Okt. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Okt. 2024

Jeder von uns hat schon mal erlebt, wie sich die Stimmung einer ganzen Gruppe ändern kann – sei es positiv oder negativ – nur durch die Anwesenheit einer Person. Vielleicht ist es dir auch schon passiert, dass du mit schlechter Laune ins Büro gekommen bist und plötzlich scheint der gesamte Raum unter einer Wolke der Gereiztheit zu stehen.

Aber wie kommt das eigentlich? Warum ist unsere eigene Stimmung so ansteckend?

Und was können wir tun, um sie bewusst in eine positive Richtung zu lenken, damit wir sowohl für uns selbst als auch für unser Umfeld eine gesunde und wertschätzende Arbeitsatmosphäre schaffen?


Die Wissenschaft hinter der "ansteckenden" Stimmung

Es gibt interessante wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie wir Menschen uns emotional gegenseitig beeinflussen. Der Begriff „emotionaler Ansteckung“ beschreibt, wie Gefühle und Stimmungen von einer Person auf eine andere überspringen. Das passiert oft unbewusst. Forschungen zeigen, dass unsere Gehirne speziell darauf programmiert sind, Emotionen unserer Mitmenschen zu erkennen und nachzuahmen. Dies geschieht unter anderem durch sogenannte Spiegelneuronen, die in unserem Gehirn aktiviert werden, wenn wir beobachten, wie jemand anders eine bestimmte Emotion zeigt.

Ein gutes Beispiel hierfür ist das „Lächeln“. Hast du schon mal bemerkt, dass es fast unmöglich ist, nicht zurück zulächeln, wenn dich jemand freundlich anstrahlt? Deine Spiegelneuronen nehmen die positive Emotion wahr und geben deinem Gehirn das Signal, selbst Freude zu empfinden. Dieser Prozess funktioniert aber auch bei negativen Emotionen. Wenn du also schlecht gelaunt ins Büro kommst, werden deine Kollegen das ebenfalls spüren und möglicherweise in dieselbe emotionale Richtung "gezogen".



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Berichte und Studien zur emotionalen Ansteckung

Es gibt zahlreiche Studien, die diesen Effekt beleuchten. Eine wegweisende Untersuchung der American Psychological Association fand heraus, dass Menschen, die in einer negativen Stimmung arbeiten, auch bei anderen Mitarbeitern eine Verschlechterung der Laune auslösen können. Gleichzeitig wirken positive Stimmungen ebenfalls ansteckend und fördern sogar die Leistungsfähigkeit im Team.

Eine weitere Studie der Harvard Business Review betont, dass Führungskräfte eine Schlüsselrolle dabei spielen, wie sich die Emotionen im gesamten Team verbreiten. Führungskräfte, die bewusst positive Stimmungen fördern, schaffen es, sowohl die Produktivität als auch die Zufriedenheit ihrer Teams zu steigern. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man negative Gefühle einfach ignorieren soll. Vielmehr geht es darum, wie man bewusst mit den eigenen Emotionen umgeht und diese reflektiert – eine Fähigkeit, die man üben kann.


Warum es nicht nur um die Führungskräfte geht

Obwohl Studien oft Führungskräfte in den Fokus rücken, betrifft dieses Phänomen jeden Einzelnen im Arbeitsumfeld. Egal, ob du Chef, Teamleiter oder Mitarbeiter bist, deine Stimmung hat Auswirkungen auf dein gesamtes Umfeld. Und das gilt nicht nur für Kollegen – in Bereichen wie dem Gesundheits- und Sozialwesen können auch Patienten, Kunden oder Bewohner spüren, wenn die Stimmung im Team nicht stimmt. Die Konsequenzen daraus können weitreichend sein: Von weniger produktiven Arbeitsprozessen bis hin zu einem Rückgang der Lebensqualität der betreuten Personen.


Was du selbst tun kannst – Tipps für den Arbeitsalltag

Hier sind drei Tipps, die dir helfen, deine eigene Stimmung zu steuern und eine positive Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder wohlfühlt:

  1. Selbstreflexion und Pausen Nimm dir regelmäßig kurze Pausen, um in dich hinein zu horchen. Wie fühlst du dich gerade? Warum? Schon ein paar Minuten bewusste Atmung oder Achtsamkeit können helfen, den Stresspegel zu senken und Klarheit zu gewinnen.

  2. Positive Kommunikation Sprich Probleme direkt und ehrlich an, aber achte dabei immer auf eine wertschätzende und konstruktive Sprache. Selbst in stressigen Situationen kann ein wohlgewähltes Wort der Wertschätzung wahre Wunder wirken.

  3. Kleine Gesten der Freundlichkeit Freundlichkeit kostet nichts und hat dennoch eine riesige Wirkung. Ein Lächeln, ein ehrliches "Danke" oder ein kleiner Gefallen können den ganzen Arbeitstag verändern – nicht nur für dich, sondern auch für deine Kollegen und Kunden.


Fazit: Du bist kein Opfer – du gestaltest aktiv

Egal wie stressig dein Arbeitsalltag manchmal ist, du bist nicht einfach nur den äußeren Umständen ausgeliefert. Mit der richtigen Haltung und einem bewussten Umgang mit deinen eigenen Emotionen kannst du aktiv dazu beitragen, ein starkes, wertschätzendes Miteinander zu schaffen. Denke daran, dass du nicht nur deine eigene Stimmung in der Hand hast, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Menschen um dich herum haben kannst. Denn am Ende des Tages sind es die kleinen Dinge, die eine große Wirkung entfalten – und du hast die Macht, den Unterschied zu machen.



Studien zur emotionalen Ansteckung und Führung

Wenn du noch tiefer in das Thema eintauchen möchtest, empfehle ich dir einige interessante Studien:

  1. Harvard Business Review – "The Contagious Leader: How Positive Emotional Contagion Boosts Team Performance"

  2. American Psychological Association – "The Spread of Emotions in Groups: Impacts on Group Decision-Making and Performance"

  3. Journal of Applied Psychology – "Emotional Contagion in the Workplace: Its Causes and Consequences"


Diese Forschungen zeigen, dass emotionale Ansteckung nicht nur ein wissenschaftlicher Fakt ist, sondern eine tägliche Realität, die du bewusst nutzen kannst – für dich und dein Team!


 
 
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